Folgendes Szenario kennen viele Unternehmen: Sie haben ein Video produzieren lassen und möchten dies auf der eigenen Website veröffentlichen.
Klingt erstmal einfach, doch hierbei gibt es eine grundlegende Frage, die es vorab zu beantworten gilt. Soll das Video auf dem eigenen Server abgelegt (Self-Hosting) oder bei einem Drittanbieter – wie z. B. der bekanntesten Video-Plattform, YouTube – hochgeladen werden?

Kurze Antwort: Grundlegend empfehlen wir die Nutzung eines Anbieters wie YouTube zum Hosten der eigenen Videos.
Es hängt jedoch immer von der Ausgangssituation und dem gewünschten Einsatzzweck ab, welche der beiden Methoden konkret in Frage kommt.
Zur besseren Einschätzung haben wir für Sie die beiden Möglichkeiten detailliert gegenübergestellt und bewertet.

Wie bekomme ich überhaupt ein Video in YouTube?

Als Basis muss ein Google-Konto vorhanden sein bzw. angelegt werden. Daraufhin kann ein YouTube-Channel eingerichtet werden. Wir empfehlen diesen grundlegend mit Logo, Beschreibung und Titelgrafik zu vervollständigen und das Profil laufend zu pflegen. Alternativ können auch wir das Hochladen des Videos in unseren Kanal übernehmen – so benötigen Sie keinen eigenen Account.
Nachdem das Video hochgeladen ist, wird es mit einer Beschreibung, Keywords und vielen weiteren Meta-Daten angereichert. Ab diesem Schritt kann es auch in eine externe Seite mittels Einbettungs-Code integriert werden.
Hinsichtlich Richtlinien für Datenschutz sowie der Optimierung für verschiedene Ausgabegrößen sollten Sie dies durch uns durchführen lassen.

Ein gepflegter Kanal: Auf unserem YouTube-Channel präsentieren wir Kundenprojekte und eigene Werke, wie unsere 20-Jahre-Reihe.
Ein gepflegter Kanal: Auf unserem YouTube-Channel präsentieren wir Kundenprojekte und eigene Werke, wie unsere 20-Jahre-Reihe.

Welche Vorteile hat die Einbettung via YouTube?

  • Der wohl größte Pluspunkt liegt in der Nutzung der Reichweite des allseits bekannten Video-Portals. Zum einen erschließt man sich so möglicherweise eine völlig neue Zuschauergruppe, die beispielsweise über Videovorschläge zufällig auf Ihren Content stößt. Zum anderen sind YouTube-Videos grundsätzlich für die Anzeige in der Google-Suche optimiert. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zu einem bestimmten Thema nicht nur mit Ihrer Website, sondern parallel dazu auch mit Ihrem Video gut ranken. Dies geht einher mit dem Thema Video-SEO (Suchmaschinenoptimierung).
  • Man möchte jedoch nicht, dass das Video über YouTube auffindbar ist? Diese Freiheit wird einem gewährt: Man kann das Video als „nicht gelistet“ einstellen, sodass es über die YouTube Suche nicht gefunden werden kann.
  • Der Video-Player ist technisch das Maß der Dinge. Dies beginnt damit, dass YouTube selbst viele verschiedene Video-Formate und -Auflösungen für den Upload akzeptiert und das hochgeladene Video anschließend automatisch in die notwendigen Auflösungsstufen oder Dateitypen wandelt. Darüber hinaus existiert eine Bandbreitenerkennung, sodass sich die Wiedergabe-Qualität automatisch je nach den vorhandenen Gegebenheiten einstellt. Auch 3D-Videos und 360-Grad-Aufnahmen sind möglich.
  • Je nach Besuchermenge kann ein umfangreiches Video viel Daten-Traffic erzeugen. Damit die eigene Server-Performance nicht darunter leidet oder mögliche Traffic- oder Dateigrößen-Einschränkungen überschritten werden, empfiehlt es sich, die ganze Last auf die YouTube-Server abzuwälzen.
  • Nachträgliche Video-Bearbeitungen, wie beispielsweise das Hinzufügen von Anmerkungen oder Endcards, sind auch für Laien schnell und einfach umsetzbar. Untertitel werden automatisch generiert oder können händisch nachgetragen, sowie über ein Austauschformat im- bzw. exportiert werden. Dies erleichtert nicht nur gehörlosen oder schwerhörigen Interessenten den Zugang, sondern kann auch für ausländische Nutzer sowie im Sinne der SEO hilfreich sein.
  • Für bestimmte Personen kann darüber hinaus das Schalten von Werbeanzeigen interessant sein. Hier ist YouTube mit der bereits integrierten Monetarisierung via Google AdSense bestens aufgestellt.

Für die schnelle Integration von Videos ist YouTube eine passende Lösung. Vor allem im Bereich B2C ist es die etablierte Video-Plattform.
Was kann die Self-Hosting-Methode dagegenhalten? Schauen wir uns zunächst an, wie man ein Video integriert …

Wie lege ich ein Video auf meinem Server ab?

Hier gilt es zu beachten, dass das Video zunächst in drei bestimmte Video-Formate konvertiert werden muss. Nur so kommen die unterschiedlichen Browser mit der Wiedergabe des Videos zurecht und eine hohe Kompatibilität wird gewährleistet.
Standardmäßig nutzen wir für das Einbinden den HTML5-Video-Tag. Ohne weitere Anpassungen sieht der Video-Player in jedem Browser unterschiedlich aus. Zur vollen Kontrolle über die Gestaltung sowie zur Integration von speziellen Player-Features setzen wir z. B. auf Video.js oder andere Open-Source-Lösungen.

Auf unserer Startseite gibt es einen individuellen Video-Player mit Custom-Play-Button und ans Corporate Design angepasste Steuerelemente.
Auf unserer Startseite gibt es einen individuellen Video-Player mit Custom-Play-Button und ans Corporate Design angepasste Steuerelemente.

Wieso sollte ich mein Video selbst hosten?

  • Als Website-Betreiber hat man die volle Kontrolle über das eingefügte Video. Es ist kein Drittanbieter involviert, dem man großzügige Rechte einräumt oder welcher ggf. Änderungen am Player oder den Nutzungsbedingungen durchführt, ohne dass dies unbewusst geschieht. Auch hinsichtlich des Datenschutzes ist es ein Vorteil, die eigenen Clips selbst zu hosten.
  • Viele Unternehmen blocken netzwerkseitig Social-Media-Plattformen bzw. Video-Portale wie YouTube. Wenn ein Besucher aus solch einer Infrastruktur die Website aufruft, so wird an der Stelle des YouTube-Videos ein leerer Kasten angezeigt. Mit der Einbindung via eigenem Player kann dies nicht passieren.
  • Video-SEO im Zuge der Nutzung von YouTube ist eine feine Sache. Dadurch lenkt man jedoch den Traffic vor allem auf YouTube und für die eigene Website hat dies hinsichtlich SEO so gut wie keine positiven Einflüsse. Mit der Self-Hosting-Variante kann man das integrierte Video beispielsweise mit Microdata oder Captions anreichern und so die eigene Seite verbessern.
  • Für außergewöhnliche Einsätze des Mediums – beispielsweise als Hintergrund-Video – ist man mit einem „eigenen“ HTML5-Video-Player deutlich flexibler, v. a. hinsichtlich der Bearbeitungsmöglichkeiten durch CSS. So lässt sich u. a. ein Video realisieren, das die Anmutung einer animierten Grafik hat – ohne Steuerelemente und mit sauberer Wiedergabeschleife (Loop).
  • Je nach Video-Inhalt kann es auf Video-Plattformen möglicherweise sogar zu unerwünschten rechtlichen oder datenschutzrelevanten Problemen führen. Beispielsweise wenn eingesetztes Bild- oder Audiomaterial nicht für den Einsatz auf YouTube & Co. lizenziert ist, Daten nicht in Server außerhalb von Deutschland übertragen werden dürfen oder wenn Videos mit vermeintlich urheberrechtlich geschütztem Material durch YouTube gesperrt werden.
  • Man benötigt keinen Account beim jeweiligen Anbieter. Sprich, eine Plattform weniger, bei der man sein Firmenprofil pflegen und aktuell halten muss.

Was die Nachteile von YouTube sind, sind die Vorteile der Self-Hosting-Methode.

Self-Hosting oder YouTube? Für uns kommen beide Wege in Frage!
Self-Hosting oder YouTube? Für uns kommen beide Wege in Frage!

Unsere Website als Praxisbeispiel …

Aus dem in diesem Artikel eingesetzten Grafiken wird ersichtlich, dass wir aktuell beide Lösungen – Hosting auf dem eigenen Server sowie Upload in YouTube – nutzen. Aber wieso haben wir uns nicht nur für eine der Methoden entschieden?

Für die Videos unserer 20-Jahre-Reihe bzw. für die Darstellung von Kundenfilmen in unserem Referenz-Bereich, ist die Einbindung via YouTube der für uns beste Weg. Zum einen ist dies mit wenigen Klicks erledigt, ohne dass wir jedes Video umständlich in die verschiedenen benötigten HTML5-Formate – und bei uns ist das mittlerweile eine größere Menge – ausgeben müssen. Zum anderen nutzen wir auch bewusst stärker die Möglichkeiten von YouTube. Hierbei sprechen wir nicht nur von den höheren Verbreitungschancen in der Form eines sozialen Netzwerkes, sondern darunter zählen auch kleinere Features wie beispielsweise das Organisieren der Videos in Playlisten.

Einzig auf unserer Startseite kommt ein selbst-gehostetes Video zum Einsatz. Dies hat u. a. den Grund, dass die repräsentative Eingangsseite bestens in unserem Corporate Design erscheinen soll. Im Video-Player geht das los beim individuellen Start-Button, über die optisch angepassten Steuerelemente, bis hin zur branding-freien Gesamtwirkung ohne YouTube-Logo und -Design-Elementen. Ein weiterer – und der schließlich ausschlaggebende Aspekt – ist, dass YouTube nur mit dem Seitenverhältnis von 16:9 arbeitet. Dieses ist jedoch für uns in der Höhe zu mächtig, und da unser Video ein stark querformatives, individuelles Verhältnis von 2,1:1 besitzt, kommt ein zu großer Player mit schwarzen Balken nicht in Frage.
Zusätzlich zum eigenem Hosting für die Einbindungen in unsere Website, haben wir unseren Image-Film auch noch separat auf YouTube veröffentlicht.

Wie eingangs erwähnt, hängt es immer vom Einzelfall ab. In einer individuellen Planung und Beratung finden wir die für Sie geeignete Lösung!